Besagter Architekt war unter anderem freiberuflich auch für andere Firman tätig. Er legte uns eine Firma ans Herz, die ebenfalls mit Massivbau-Fertigteilen arbeitete und schlüsselfertige Lösungen anbot. Der Architekt war sympatisch, ging auf unsere Wünsche ein und hatte viele praktische Ideen. Während eines Beratungsgesprächs bei uns Zuhause überredete er uns dazu, einen Planungsvertrag mit ihm zu unterzeichnen. Die Kosten dafür würden bei Vertragsabschluss mit der von ihm vertretenen Baufirma verrechnet werden. Leider schien er nicht genau zu wissen, mit wem er sich da eingelassen hatte…
Die Mitgliedschaft im Bauherrenschutzbund sollte sich schließlich lohnen, also ließen wir den Vertrag anwaltlich prüfen und holen eine Bonitätsauskunft ein. Leider fiel das Ergebnis nicht so gut aus wie erhofft: Der Bauvertrag wies erhebliche Mängel, unwirksame Klauseln und fehlerhafte Formulierungen auf. Der Abschuss war allerdings, dass der Firmeneigentümer aktuell ein Insolvenzverfahren am Laufen hatte! Ich konnte kaum glauben, was ich da hörte. Aber es sollte ein erster Vorgeschmack auf die Spezies „Architekt und was dazugehört“ sein…
Wir bestellten den Architekten zu uns nach Hause zum Gespräch ein. Ich konfrontierte ihn mit den Erkenntnissen aus der Vertrags- und Bonitätsprüfung und er schien wirklich nicht zu wissen, mit welchen Firmen er sich da eingelassen hatte. Nichtsdestotrotz bestand ich darauf, den Planungsvertrag mit ihm zu widerrufen. Das Schreiben dazu unterzeichnete der Architekt sofort und diskussionslos. Es sollte zwar unsere letzte Begegnung mit diesem Architekten, aber leider nicht mit dem Anwalt für Baurecht gewesen sein.